Die Reise in die USA

Im Mai 2001 feierte der Spielmannszug Tarthun sein 30-jähriges Jubiläum.
Diese Feier fand im Tarthuner Wöhl statt und gehört zu den Höhepunkten des Vereins.
Nach einem großen Sternmarsch durch Tarthun, an dem über 30 Musikformationen teilnahmen,
erklang ständig Musik auf den vier Bühnen am Tarthuner Schullandheim.
Hinter diesem großartigen Event steckte jedoch auch viel Organisations- und Vorbereitungsarbeit.
Deshalb waren sich die Spielleute des Tarthuner Spielmannszuges einig,
die nächsten fünf Jahre keine große Aktion mehr zu starten.
Doch als der musikalische Leiter Dietmar Burkhardt zwei Wochen später,
also noch vor dem 11.September, den Probenraum betrat, verkündete er seine neue Idee:

"Wir fliegen nach Amerika!"


Der Anlass dieser Reise sollte die 45. Steubenparade sein,
welche jedes Jahr zu Ehren des deutschen Generals
Friedrich Wilhelm von Steuben (1730-1794) in New York stattfindet.
Steuben stammte aus Magdeburg und stand nach seiner militärischen Laufbahn
dem späteren ersten Präsidenten George Washington in den USA als Stratege zur Seite.
Bei den US-Amerikanern gilt er als Held des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges.
Deshalb wurde 1910 ein Denkmal von ihm vor dem Weißen Haus errichtet.

Obwohl der Spielmannszug für sein Vorhaben weder vom Land
noch vom Bund finanzielle Unterstützung bekam,
konnte die große Summe durch zahlreiche Sponsoren
und Auftritte zusammengetragen werden.

Am 19.September 2002 war es dann so weit.
Gemeinsam mit dem Fanfarenorchester Magdeburg
und einem Kamerateam des MDR sind alle aktiven Mitglieder
des Tarthuner Spielmannszuges von Frankfurt/Main nach New York geflogen.

Am 20.September wurde der Spielmannszug in dem berühmten Hafen "South Street Seaport"
in Manhattan durch das Steuben-Komitee empfangen
wo sie anschließend ein Konzert gaben. Der nächste Tag,
der Tag der Steubenparade, begann mit einem großen Gedenkgottesdienst
in der St.-Patrick´s-Cathedral.
Vor der großen Kathedrale, die in Manhattan jedoch sehr klein wirkt,
empfing der Spielmannszug Siegfried und Roy, die Schirmherren
der 45. Steubenparade, mit Musik. Währenddessen begrüßten Siegfried und Roy,
die seit Jahren mit ihren weißen Tigern in Las Vegas erfolgreich sind,
den gerade dirigierenden Dietmar Burkhardt per Handschlag.
Etwas später war es denn soweit. Die Steubenparade begann und der Spielmannszug war mittendrin.
Sie marschierten auf der Fifth Avenue entlang des Centralparks.
1,6 Millionen Zuschauer aus der ganzen Welt erlebten die Parade mit rund 16000 Teilnehmern live mit.
In Deutschland konnte das Ereignis durch das MDR-Fernsehen live mitverfolgt werden.

Am folgenden Tag, dem 22.September,
musizierte der Spielmannszug nach einer Stadtrundfahrt
durch Manhattan auf dem Opma-Fest auf Long Island.
Während dieses Volksfestes, das auf das deutsche Oktoberfest zurückzuführen ist,
tauschte Mike Feller, Tarthuner Spielmann und Staßfurter Feuerwehrmann,
als Zeichen der Verbundenheit einen Paradehelm der Staßfurter Feuerwehr gegen
einen Helm der New Yorker Feuerwehr.

Am 23.September ist der Spielmannszug mit dem Bus weiter nach Philadelphia gefahren,
wo sich die Spielleute die Independence Hall mit der Freiheitsglocke ansahen.
Weiterhin besichtigten sie Amish Country, ein Ort in Pennsylvania.
Dort leben die Amish, eine Gruppe deutschen Ursprungs,
die technische Errungenschaften ablehnen
und daher als einfache Farmer heute noch Pferdefuhrwerke nutzen.

Am 24.September ging es mit dem Bus weiter nach Washington.
Nach einem Konzert im "Old Post Office" besichtigten
die Tarthuner Spielleute den Arlington-Friedhof (größter Soldatenfriedhof der Welt),
das Capitol, den Obelisk sowie das Lincoln Denkmal.

Als krönenden Abschluss hat der Spielmannszug Tarthun das Glück,
vor dem Weißen Haus musizieren zu können.

Er verabschiedet sich mit dem Titel "Highland Cathedral".



Fahne Spielmannszug 

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